Orts- & Hausverkabelung

Die folgenden Vorgehensweisen haben sich bei vergleichbaren Projekten (wie zB. Hohentengen, Brigachtal, Bad Krotzingen) als positiv bewährt („Best Practice“), wurden intensivst gegen unsere Gegebenheiten geprüft und haben sich in den letzten Jahren bereits als kommender Standard im Glasfaserbau erwiesen:

Ortsverkabelung:

  • In den Straßenzügen werden kleine Leerrohre (sogenannte „Speedpipes“) verlegt, welche einen Außendurchmesser von 7mm besitzen. Diese Speedpipes reichen durchgängig von einem Hausanschluss bis zu einem Sammelschacht und befinden sich in einem 24er oder 10er Verbund.
    Für die Verlegung eines solchen Speedpipe-Rohrverbundes gibt es eine Menge möglicher Techniken, welche noch vor wenigen Jahren unbekannt, oder um ein Vielfaches teurer waren.
    Wir haben uns dafür entschieden, die Stränge möglichst mittels eines sog. „Felsrades“ in die Straßen / Gehwege zu fräsen. Dabei wird ein nur etwa 15cm breiter und 30-40cm tiefer Schnitt vorgenommen. Das Felsrad gleicht einem großen Kreissägeblatt und wird von einem kleinen Traktor oder Radlader angetrieben. Sehen Sie sich dazu die unten folgenden Bilder an.
    Mittels dieser Methode sind im Vergleich zur traditionellen, offenen Grabenbauweise immense Kostenreduktionen möglich. Parallel schonen wir mit dieser minimalinvasiven Methode die Straßen und reduzieren die Störungen durch die Beschleunigung der Bauzeit immens.
    Update: Die Gräben werden nun meist leider doch in der offenen Grabenbauweise durchgeführt.
  • Zur Verteilung der Glasfasern vom POP zu den Hausanschlüssen werden vereinzelt Kabelschächte (rechteckig, ca. 1,20x 70x 90) gesetzt (für Lausheim genügen zum Beispiel zwei, in Eberfingen drei).
  • In Bereichen in denen mehrere Stränge und/oder Schachtverbindungen zusammenlaufen, ist eine breitere, offene Grabenbauweise erforderlich, welche jedoch bei nur ca. 30×40 Zentimetern liegt. Dadurch liegen die Leitungen über den bereits vorhandenen (z.B. Abwasser, Wasser, Gas, Straßenbeleuchtung…), was den Bau enorm vereinfacht, Kosten spart und den Straßenunterbau schont.


Hausanschlüsse:
Jedes Haus/Grundstück mit Anschlusswunsch wird durch ein Leerrohr aus dem „Speedpipe-Verbund“ des oben zu sehenden Grabens erschlossen. Übergabepunkt ist die Grundstücksgrenze an einem von der Stadt vorgegebenen, planungsbedingten Punkt. Der Grundstückseigentümer kann die Strecke der Grundstücksgrenze bis zu seinem Keller entweder zur Kostenreduktion in Eigenarbeit freilegen (siehe Merkblatt Eigenleistung), oder die Gemeinde damit beauftragen. Die Gemeinde übergibt Ihnen in beiden Fällen bis 30m kostenlos ein  Glasfaserleerrohr („Speedpipe“) ab der Grundstücksgrenze (über 30m kann das Material zum Listenpreis erworben werden).
Jede Wohneinheit erhält auf diesem Grundstück zwei Glasfasern (TV + Telefonie & Internet). Denken Sie bei der Angabe der Wohneinheiten bitte unbedingt an eventuell mögliche, zukünftige Um- und Ausbauten und melden Sie uns Wohneinheiten größer gleich 3 Stück, damit entsprechend ausreichende Glasfasern eingezogen und vorgehalten werden!!

Jede Wohneinheit erhält vom zukünftigen Betreiber („Provider“) ein sogenanntes „Netzabschlussgerät“, vergleichbar einem klassischem DSL-Modem. An diesem befinden sich die Buchsen für Telefon und Internet (RJ11- und RJ45-Buchsen). An dieses Gerät schliessen Sie dann einen Router an (zB FritzBox).
Schema:  Straßengraben/Speedpipe –> Spleißbox –> Netzabschlussgerät –> Router –> Computer.
Update: Wenn Sie einen Tarif mit Fernsehen bestellen (siehe Übersicht), erhalten Sie das TV-Signal nicht über ein traditionelles TV-Kabel (F-Stecker), sondern digital, ebenfalls über das Netzwerkkabel. Der TV erhält das Signal mittels einer Amino Set-Top-Box oder einem Amazon Fire TV Stick. Sie können das Signal gleichzeitig auf bis zu 5 Geräten empfangen.

Sie könnten die Glasfaser im Haus direkt bis in die einzelnen Wohnungen verlegen. Da die Glasfaser aber sehr empfindlich während des Verlegens ist, empfehlen wir Ihnen jedoch das Netzabschlussgerät unmittelbar in der Nähe der Hauseinführung zu platzieren (z.B. im Keller) und dann ab dort mit der gewohnten, vorhandenen Verkabelung (also z.B. LAN-Netzwerkkabel und Telefonkabel) weiter in die Wohnungen zum Router zu fahren.

Hinweis: Wenn Sie die Strecke von Straße bis ins Haus selbst verlegen (also Eigenleistung betreiben), dann sollten Sie damit bereit sein sobald der Bautrupp in ihrer Straße beginnt. Der Bautrupp ist zügig unterwegs, denken Sie also rechtzeitig daran!
Sie können den Graben entweder offen halten bis der Anschluss verlegt ist, oder wieder versiegeln – dann müssen Sie jedoch die Position an der Straße genau kennzeichnen, etwa so wie in folgendem Beispiel:

 

  • Markieren Sie die Position deutlich (roter Punkt).
  • Notieren Sie die Tiefe (T) in cm.
  • Notieren Sie wie weit das Rohr in die Straße ragt (Pfeil) in cm.
  • Notieren Sie den Querschnitt des Rohres (in mm).